Zu Beginn der Lerneinheit besprachen wir kurz noch die Hausaufgabe Import und Export mit ArchivesSpace und erhielten noch eine Marktübersicht zu den Archivsystemen. Nebst ArchivesSpace gibt es auch noch Acsess to Memory (AtoM) als Open-Source-Software. Im Bereich der kommerziellen Angebote werden in der Schweiz vor allem die Produkte scopeArchiv und CMI AIS (ehemals CIMSTAR) verwendet. Mit CIMSTAR habe ich sogar schon gearbeitet, als ich während meiner Lehre zwei Monate beim Archiv für Zeitgeschichte (AfZ) der ETH im Praktikum war. Ich durfte einen Nachlass mit sehr vielen Fotos erfassen. Die Bilder wurden aber nicht digitalisiert. Auch sonst bietet das AfZ keine elektronischen Abzüge über den Archivkatalog an. Wie ich nun im Kurs erfahren habe, hat das damit zu tun, dass die meisten Archivsysteme nicht sonderlich gute und moderne Designs bieten zur Darstellung und Nutzung von Digitalisaten. Um digitalisiertes Archivgut online anzubieten werden zusätzliche Software in Kombination eingesetzt. Bei der E-Pics Plattform der ETH zum Beispiel mit WordPress und Canto Cumulus. Das war für mich eine neue und sehr interessante Erkenntnis, da doch immer mehr digitalisiert wird.

Unterschied zwischen Bibliotheks- und Archivsystemen

Um das Thema Bibliotheks- und Archivsysteme abzuschliessen noch kurz zu den wichtigsten Unterschieden. Hierbei hat die Nutzung der Medien einen starken Einfluss auf den Aufbau und die Funktionen der Software. In Bibliotheken sind die Medien (Massenmedien) viel im Umlauf und die Benutzerinteraktionen (Ausleihen, Vormerken, etc.) sind sehr wichtig. Hingegen in Archiven können die Medien nur auf Anfrage vor Ort eingesehen werden. Zentral ist zudem der Erhalt des Entstehungszusammenhang und die Rechteverwaltung durch die Software.

Repository-Software für Publikationen und Forschungsdaten

Nun zum neuen Thema: Repository-Software. Repositories sind Dokumentenserver, welche wissenschaftliche Materialien online zur Verfügung stellt. Die Software dient zur Verwaltung und Erfassung von Publikationen und/oder Forschungsdaten. Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind Open Access, Open Data und Forschungsinformationen. Bei Open Access geht es um das Publizieren von Forschungsresultaten und verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Publikationen im Internet frei und kostenlos zugänglich zu machen und so das kollektive Wissen zu fördern. Open Data befasst sich mit dem freien Zugang zu Forschungsdaten. Der Fokus liegt also nicht auf der wissenschaftlichen Publikation, sondern auf den Primärdaten, die bei der Forschung entstehen und dass so die Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftler:innen gefördert werden kann. Der dritte Begriff Forschungsinformation bezeichnet Daten zu Forschenden und Forschungsaktivitäten (Projekte, Patente) einer Forschungseinrichtung. Diese Daten werden benötigt, um zu sehen, welche Forschungseinrichtung wieviel und mit welchen finanziellen Mitteln forscht. Auch hier wurde mittels der Open-Source Software DSpace wieder ein praktisches Beispiel, wie Repostory-Software angewendet werden, gezeigt. Wie in der Einleitung erwähnt, durfte ich mich diesen Sommer innerhalb meines Fachpraktikums mit dem Repository der FHNW beschäftigen. Dieses wird ebenfalls mit DSpace betrieben. Im Unterricht nutzten wir aber «nur» die Demo-Version als Webanwendung. Durch das Fachpraktikum waren mir Communities und Collection bereits bekannt. Im Unterricht bin ich der Live Demo gefolgt, habe die Übungen aber erst am Sonntag gemacht, damit die Daten nicht in der Nacht von Samstag gelöscht werden und ich alles zweimal machen muss. Die Sub-Community und die Collection waren schnell erstellt und auch das Einreichen des Dokuments war unproblematisch. Die Übung zur OAI-PMH-Schnittstelle habe ich am nächsten Tag gemacht und im nächsten Eintrag kurz beschrieben.