In der letzten Lerneinheit erhielten wir noch ein Paar Infos zum letzten Thema «Discovery-Systeme» diese habe ich im Lerntagebuch noch ergänzt. Danach erhielten wir einen Einblick in die Praxisprojekte der Dozierenden. Für das Deutsche Literaturarchiv Marbach, welches aus einem Archiv, einer Bibliothek und einem Museum besteht, wurde eine Online-Katalog mit einer übergreifenden Suche über alle Datenbestände entwickelt. Das zweite Projekt, die Datenintegration ins Portal noah.nrw fand ich persönlich sehr spannend. Denn das Ziel ist es, dass über das Portal auf alle Open-Access-Ressourcen der Hochschulen aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zugegriffen werden kann. Dazu wurde die OAI-Schnittstelle genutzt und die Daten in ein einheitliches Format konvertiert. Diese Dateien wurden dann von einem anderen Dienstleister wieder geerntet und für das Portal aufbereitet.
Die Präsentation der beiden Projekte war sehr spannend und aufschlussreich. Sie zeigte wie das Wissen, das wir uns in diesem Modul bezüglich Datentransformation (OAI-Schnittstellen, OpenRefine) angeeignet haben, gewinnbringend in die Praxis umgesetzt werden kann. Zum Schluss erhielten wir noch einen Einblick in die Weiterentwicklung der Metadatenstandards. Und zwar liegt der Fokus dabei auf der Verknüpfung der Daten = Linked Data.

Neue Datenmodelle für Metadaten

  1. BIBFRAME (Bibliographic Framework)
  2. RiC (Records in Contexts)

BIBFRAME ist ein Datenmodell für bibliographische Daten und für das Bilden von Beziehungen zwischen den verschiedenen Ressourcen. Es wurde als Nachfolgelösung für MARC21 entwickelt. Bei MARC21 befinden sich alle Informationen zu einem Objekt in einer Katalogaufnahme und es benötigt keine Beziehung, kann aber auch keine solche zu anderen Datensätzen herstellen. BIBFRAME dagegen arbeitet mit Verknüpfungen, um die Informationen miteinander zu verbinden und so einen Kontext herzustellen. Hier eine kleine Veranschaulichung der Unterschiede. Um solche Beziehungen herzustellen, bedient sich BIBFRAME an den beiden Technologien Linked-Data und Semantic-Web. Auslöser für das neue Datenmodell waren die wachsenden Anforderungen an die digitale Vernetzung (Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR)) und das neue Regelwerk Resource Description and Access (RDA) für Bibliotheken. FRBR und RDA sind mir durch meine Arbeit bekannt. Hingegen von BIBFRAME habe ich noch nie etwas gehört. Das Ziel, dadurch die Bibliothekskataloge zu optimieren finde ich ein sehr sinnvolles. Da die Suche in Bibliothekskatalogen nicht ganz ohne Vorkenntnisse genutzt werden kann und andere Suchmaschinen (Google) dafür bereits beim ersten Buchstaben erahnen, was du suchst. Durch die Kenntnisse mit dem Semantic Web, welche ich durch das Studium erhalten habe, würde ich es sehr spannend finden, wenn BIBFRAME noch während meiner bibliothekarischen Kariere zum Einsatz kommt.

Zu RiC halte ich mich eher kurz, da es fast dasselbe wie BIBFRAME ist, einfach für die Archive. Das Datenmodell orientiert sich an den Aufgaben der Archive (Provenienzprinzip) und dient auch zur Erstellung von Beziehungen zwischen den einzelnen Entitäten.